In den letzten Jahren hat die Aufmerksamkeit für glutenbezogene Störungen zugenommen, insbesondere für Zöliakie. Doch es gibt eine weitere Form der Weizensensitivität, die oft übersehen wird: die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität. Diese Störung betrifft Menschen, die auf getreidehaltige Lebensmittel, insbesondere Weizen, reagieren, ohne an Zöliakie zu leiden. In diesem Blogartikel werden wir genauer auf dieses Thema eingehen und die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität beleuchten.
Um zu verstehen, worin sich die verschiedenen Erkrankungsbilder, die mit dem Klebereiweiß Gluten im Zusammenhang stehen, unterscheiden, müssen wir die verschiedenen Mechanismen verstehen, die hinter den Erkrankungen stecken.
Zöliakie: Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die sich in jedem Alter manifestieren kann. Hierbei werden durch das Gluten autoimmune chronische Entzündungen im Darm ausgelöst, die schwere Mangelerscheinungen auslösen und sogar lebensbedrohlich werden können. Es gibt inzwischen gute Diagnosemöglichkeiten, die eine Zöliakie zweifelsfrei feststellen können. Die Symptome sind bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich. Bei Kindern ist ein stark aufgetriebener Bauch bei gleichzeitig dünnen Gliedmaßen, sowie übelriechende Durchfälle mit teilweisen Fettauflagerungen charakteristisch für die Erkrankung. Bei Erwachsenen kann die Erkrankung mannigfaltig in Erscheinung treten. Folgende Symptome können auf eine Zöliakie hindeuten:
· Durchfall
· Verstopfung
· Blähungen
· Kopfschmerzen
· Migräne
· Müdigkeit
· Eisenmangel
· Fertilitätsstörungen
· Panikstörungen
· Muskelschwäche
· Schuppenflechte (Psoriasis)
Hierbei handelt es sich nur um eine Auswahl von möglichen Symptomen. Die Zöliakie ist ein Chamäleon und kann sich in jedem Organsystem symptomatisch niederschlagen.
Weizenallergie: Bei der Weizenallergie handelt es sich um eine klassische Allergie vom Soforttyp I. Die Reaktion richtet sich gegen Weizenproteine und löst Allergietypische Symptome aus wie z.B.:
· Blähungen
· Durchfall
· Erbrechen
· Verstopfung
· Hautausschläge
· Atemwegsreaktionen
· Anaphylaktischer Schock
Die Symptome treten wenige Minuten bis einige Stunden nach der Mahlzeit auf.
Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS): Symptome der Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität können vielfältig sein und reichen von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall bis hin zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautproblemen und Beschwerden im Bewegungssystem. Diese Symptome können nach dem Verzehr von weizenhaltigen Lebensmitteln auftreten und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Die Diagnose der Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität kann herausfordernd sein, da es keine spezifischen diagnostischen Marker dafür gibt. Oft wird die Diagnose durch einen Ausschluss anderer Erkrankungen gestellt und durch ein sogenanntes "Eliminationsdiät"-Verfahren bestätigt, bei dem weizenhaltige Lebensmittel vorübergehend aus der Ernährung entfernt werden.
Als Ursache kommen verschiedene vom Gluten zu unterscheidende Komponenten des Weizens in Betracht. Es ist wichtig, dass zuerst immer die Zöliakie oder auch die Weizenallergie diagnostisch ausgeschlossen wurden, bevor man die Diagnose NZWS stellt. Die Behandlung der NZWS besteht in erster Linie darin, weizenhaltige Lebensmittel zu meiden. Dies erfordert eine sorgfältige Überprüfung der Zutatenlisten von Lebensmitteln sowie eine bewusste Ernährungsumstellung. Auch ein gezielter Aufbau der Darmflora oder die Behandlung einer entzündeten Darmschleimhaut im Zuge einer Darmsanierung kann den betroffenen Patienten Linderung verschaffen.
Es ist wichtig, dass Menschen mit Verdacht auf eine Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität mit einem Arzt oder Heilpraktiker zusammenarbeiten, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten. Eine individuelle Beratung und Betreuung sind entscheidend für den Umgang mit dieser Erkrankung ihren Symptomen und die Wiederherstellung des Wohlbefindens. Die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität ist eine ernstzunehmende Störung, die das tägliche Leben stark beeinträchtigen kann. Durch eine gezielte Diagnose und entsprechende Maßnahmen können Betroffene jedoch lernen, mit ihrer Sensitivität umzugehen und ihre Gesundheit zu verbessern.
Wenn Sie weitere Fragen zur Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität haben oder Unterstützung bei der Diagnose und Behandlung benötigen, zögern Sie nicht, sich an mich zu wenden. Ich stehe Ihnen gerne zur Seite und unterstütze Sie auf Ihrem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden.
Impressum - Datenschutz - Newsletter - Termin buchen
Copyright © Alle Rechte vorbehalten.