Stress ist in unserer heutigen Zeit fast schon ein geflügeltes Wort. Jeder hat ihn, jeder kennt ihn.
Je nach persönlicher Prägung und Charakter können die einen besser damit umgehen und die anderen schlechter. Soweit so gut. Besonders wenn dann der Urlaub oder das Wochenende vor der Tür steht, bemerkt man die Erschöpfung, die aus einer stressigen Phase resultiert. Nach ein bisschen Freizeit ist dann aber in der Regel schnell alles wieder gut und der Alltag kann weitergehen. Doch manchmal reicht eine kurze Pause nicht mehr aus – man ist ausgebrannt.
Susi war eine taffe Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben stand. Sie arbeitete in Vollzeit in einem Bürojob und hat nebenbei ein Studium absolviert. Ihr Studium machte ihr Spaß und sie freute sich immer auf die monatlichen Präsenz-Seminare. Ihr Bürojob hat ihr weniger Spaß gemacht, aber sie konnte gut damit leben. Immerhin finanzierte dieser Job ihr das Studium. Doch familiäre Streitigkeiten machten ihr immer wieder das Leben schwer. Sie steckte es irgendwie weg und machte weiter. Als sie dann in die Prüfungsvorbereitung für ihren Studienabschluss ging, nahm sie alle Kraft zusammen und lernte pausenlos. Schon jetzt merkte sie, dass sie öfter unter Kopfschmerzen litt. Nach einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft, war es meist aber wieder besser. Aber auch die Schlafqualität nahm rapide ab. Sie wachte öfter nachts auf und kam dann nicht mehr in den Schlaf. Manchmal schossen ihr Fragen der Prüfungsvorbereitung durch den Kopf und sie stand auf, um die Antworten nachzuschlagen. Am nächsten Morgen ging sie dann wie gewohnt zur Arbeit und am Abend lernte sie wieder.
Nach Monaten des Lernens fand dann endlich die Prüfung statt. Susi hatte bestanden und plötzlich konnte sie ihre ganzen Bücher und Aufzeichnungen zur Seite packen. Sie hatte sich fest vorgenommen, dass sie ab jetzt das Leben genießen will und schmiedete Pläne mit ihrer neu gewonnen Freizeit. Doch plötzlich ging nichts mehr. Susi kam morgens nur noch schwer aus dem Bett. Sie hatte Konzentrationsschwierigkeiten, machten Fehler in ihrem Bürojob und erntete von ihrer Vorgesetzten eine Watsche nach der anderen dafür. Auch ihre Gedächtnisleistung ließ nach. Sie fühlte sich leer und ausgebrannt, so als wäre ein Stück ihrer Seele abgebrochen. Susi hatte ein Burnout!
Wenn wir viel Stress haben, schüttet unser Körper sogenannte Stresshormone aus. Eines davon ist Adrenalin. Der Gegenspieler ist das Cortisol, das ca. 10 Minuten nach dem Adrenalin ausgeschüttet wird, um die Wirkung des Adrenalins zu neutralisieren. Die Stresshormone werden in der Nebenniere gebildet und sind seit der Steinzeit dafür verantwortlich, dass wir unseren Fluchtreflexen in Gefahrensituationen Folge leisten und sichern somit unser Überleben (Fight or flight-Reflex). Dieses System ist auf kurzfristige Stress-Situationen ausgelegt und normalerweise unterliegt Cortisol einem zirkadianen Rhythmus, der jeden Tag einem gleichen Schema folgt. Haben wir aber Dauerstress, muss immer wieder Cortisol in hohen Dosen ausgeschüttet werden. Das erschöpft die Nebennieren so dermaßen, dass sie irgendwann nur noch so viel Cortisol produzieren, dass unsere Vitalfunktionen erhalten bleiben und wir nicht sterben.
Susi konnte nicht mehr anders und ging zu ihrem Hausarzt. Der schrieb sie arbeitsunfähig und verordnete ihr viel Ruhe. In meiner Praxis haben wir einen Speichelhormontest durchgeführt und konnten so auch diagnostisch den niedrigen Cortisolspiegel nachweisen. Da auch der Darm unter einem hohen Stresspegel leidet, haben wir über eine Stuhlanalyse die Situation im Darm überprüft. Auch hier ergaben sich einige Auffälligkeiten. In Susis Fall konnten wir auf verschiedenen Wegen, wie z.B. einer Anpassung der Ernährung, gezielter Substitution von Nährstoffen, Darmsanierung und ausgedehnten Spaziergängen an der frischen Luft, eine deutliche Besserung ihrer Erschöpfung bewirken. Dennoch wird Susi erfahrungsgemäß noch eine ganze Weile brauchen und immer wieder Hochs und Tiefs auf ihrem persönlichen Weg der Genesung erleben.
Susis Fall steht exemplarisch für die vielen Menschen, die jährlich an einem Burnout erkranken. Leider wird den körperlichen Aspekten dieser Erkrankung immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und allein die Psyche in den Fokus gerückt. Als Heilpraktikerin begleite ich Sie gern auf Ihrem persönlichen Weg heraus aus der Krise und zeige Ihnen Möglichkeiten auf, wie Ihre Beschwerden behandelt werden können.
Herzliche Grüße
Ihre Nicole Sandau
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