Urlaub ist für viele Menschen eine angenehme Erfahrung, da er ihnen die Möglichkeit bietet, dem Alltagsstress zu entfliehen und sich zu erholen. Während des Urlaubs können wir neue Orte erkunden, verschiedene Aktivitäten ausprobieren und uns mit unseren Lieben entspannen. Darüber hinaus ermöglicht uns der Urlaub, neue Eindrücke zu sammeln, andere Kulturen kennenzulernen und uns von der Routine abzulenken. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass der Urlaub als eine Zeit der Freude und des Wohlbefindens empfunden wird. Man könnte fast sagen, es ist die schönste Zeit im Jahr. Wir nehmen uns einfach Zeit für Dinge, für die wir sonst keine Zeit haben oder sie uns nicht nehmen.
Um sich effektiv gut zu erholen, wurde das sogenannte DRAMMA-Modell entwickelt:
D wie Detachment: Wer abschalten will, muss geistig Abstand von der Arbeit gewinnen. Dazu sollte man die Abwesenheitsnotiz einschalten und ganz bewusst Grenzen ziehen. Etwa, indem man den Arbeitsplatz im Homeoffice auf- oder ganz wegräumt, den Laptop einschließt und alles, was mit Arbeit zu tun hat gleich mit.
R wie Relaxation: Geist und Körper spielen zusammen. Deshalb sollten wir auch körperliche Entspannung für unsere Urlaubszeit einplanen. Das kann zum Beispiel Musikhören sein, ein Spaziergang, eine Massage, eine heiße Dusche oder ein entspannendes Bad.
A wie Autonomie: Dieses Gefühl entsteht, wenn man sowohl kleine Auszeiten für sich selbst findet, in denen man selbstbestimmt machen kann was man möchte. Gleichzeitig gilt es, etwa Familienwünsche zu koordinieren: Zum Beispiel, indem jeder einmal bestimmen darf, was die Familie während des Urlaubs unternimmt.
M wie Mastery: Wieder mit dem Zeichnen anfangen, endlich das erste eigene Brot backen, den Yoga-Sonnengruß meistern: Zum Rezept für gute Erholung gehört es auch, Aktivitäten einzuplanen, die dazu beitragen, eine neue Fähigkeit zu beherrschen, etwas Neues zu erlernen oder eine Herausforderung zu meistern.
M wie Meaning: Entspannung muss nicht bedeuten, tatenlos auf der Couch zu versinken. So sollte man sich auch an Aktivitäten beteiligen, die einem das Gefühl geben, etwas Sinnvolles zu tun. Dazu gehört z.B. eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben oder etwas Kreatives zu erschaffen, woran sich auch andere Menschen erfreuen können.
A wie Affiliation: Dinge tun, die das Zusammengehörigkeitsgefühl mit den Menschen um einen herum fördern. Da bieten sich im Urlaub z.B. Grillparties an oder gemeinsame Unternehmungen mit Freunden und Familie.
Quelle: Das DRAMMA-Modell – sechs Erfahrungen beim Wiederaufbau | EPALE (europa.eu)
Nach dem Urlaub können wir uns manchmal gestresst fühlen, da wir nach einer entspannten Zeit wieder in den Alltag zurückkehren müssen. Der Übergang von der Entspannung zur Arbeit oder anderen Verpflichtungen kann herausfordernd sein. Oftmals haben wir nach dem Urlaub eine Menge Arbeit oder Aufgaben, die auf uns warten, was zu einem Gefühl von Überforderung führen kann. Zudem kann es schwierig sein, sich wieder an den gewohnten Tagesablauf und die Routine anzupassen. Experten nennen das das „Post-Holiday-Syndrom“. Es ist wichtig, sich bewusst Zeit für die Rückkehr aus dem Urlaub zu nehmen, um den Übergang zu erleichtern und den Stress zu minimieren. Umgekehrt ist es aber ähnlich: Bei Urlaubsbeginn müssen sich Körper und Seele auch erst auf den veränderten Rhythmus einstellen.
»Die Erholung eines typischen Sommerurlaubs von zwei oder drei Wochen hält in der Regel nicht länger als ein bis zwei Wochen an. Dann sind die meisten Menschen schon wieder auf demselben Stressniveau wie vor dem Urlaub«, sagt Hannes Zacher, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie von der Universität Leipzig.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Entspannung aus dem Urlaub in den Alltag integrieren kannst. Hier sind einige Vorschläge:
Plane regelmäßige Auszeiten: Nimm dir bewusst Zeit für Entspannung und Erholung im Alltag. Plane regelmäßige Pausen ein, in denen du dich entspannen kannst, sei es durch Meditation, Lesen, Spazierengehen oder andere Aktivitäten, die dir Freude bereiten.
Schaffe eine entspannte Atmosphäre zu Hause: Gestalte deine Umgebung so, dass sie dir Ruhe und Entspannung vermittelt. Schaffe einen gemütlichen Rückzugsort, an dem du dich entspannen kannst, sei es durch Kerzen, angenehme Düfte oder eine beruhigende Musik.
Bewege dich regelmäßig: Sport und Bewegung sind nicht nur gut für die körperliche Gesundheit, sondern auch für die mentale Entspannung. Integriere regelmäßige Bewegungseinheiten in deinen Alltag, sei es durch Yoga, Joggen, Schwimmen oder andere Aktivitäten, die dir Spaß machen.
Pflege soziale Kontakte: Verbringe Zeit mit Menschen, die dir guttun und dich entspannen. Treffe dich mit Freunden oder Familie, unternehme gemeinsame Aktivitäten oder tausche dich über deine Urlaubserlebnisse aus. So kannst du die positiven Gefühle aus dem Urlaub auch im Alltag erleben.
Nutze Entspannungstechniken: Lerne verschiedene Entspannungstechniken wie zum Beispiel Atemübungen, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Diese Techniken können dir helfen, auch im Alltag schnell zu entspannen und Stress abzubauen.
Plane regelmäßige Mini-Urlaube: Auch wenn du nicht immer die Möglichkeit hast, lange Urlaube zu machen, kannst du regelmäßig kurze Auszeiten einplanen. Plane zum Beispiel regelmäßige Wochenendausflüge oder Tagesausflüge, um dem Alltag zu entfliehen und neue Energie zu tanken.
Ich habe für mich beschlossen, dass ich, auch wenn ich keinen Urlaub habe, nicht mehr ständig erreichbar sein möchte. Die E-Mails werden ab sofort nur noch maximal zwei Mal am Tag abgerufen und bearbeitet und auch die Mailbox wird nur noch während meiner Arbeitszeit abgehört. Ich glaube tatsächlich, dass diese ständige Bereitschaft, dieses "immer auf dem Sprung sein" dazu führt, dass sich die Menschen permanent ausgelaugt fühlen. Vielleicht können wir ja gemeinsam gegen diesen Trend ankämpfen, in dem wir uns einfach mal wieder bewusste Auszeiten gönnen. Dann klappt's auch mit dem Urlaub....
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